«Wunder»

Der zehnjährige August wurde mit einer Gesichtsfehlbildung geboren und verbrachte deshalb praktisch sein gesamtes Leben in den eigenen vier Wänden. Nun soll er zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen. Von Verrat bis Freundschaft – eine wahre Achterbahn der Gefühle.

Die erste Nachmittagsaufführung wurde von der 5. Primarschulklasse aus Zuchwil unter der Leitung von Lehrerin Vitalia Peters gespielt. Das Stück ist eine Szenencollage, die auf dem gleichnamigen Jugendroman «Wunder» basiert. Zu Beginn werden die wichtigsten Figuren vorgestellt, darunter auch die Hauptfigur August «Auggie» Pullman.

Auggie ist ein zehnjähriger Junge, der unter dem Treacher-Collins-Syndrom (einer schweren Gesichtsfehlbildung) leidet. Bislang hat er sein Leben grösstenteils in seinen eigenen vier Wänden verbracht. Eine öffentliche Schule hat er nie besucht. Während einer Autofahrt, die in der ersten Szene gezeigt wird, versuchen seine Eltern, ihn davon zu überzeugen, einen Tag an der örtlichen Schule zu verbringen. Nach langem Zureden willigt er ein. Es findet ein Bühnenbildwechsel statt und wir befinden uns nun im Büro des Direktors der örtlichen Schule. Dort werden Augusts zukünftige Klassenkamerad:innen gebeten, ihn freundlich aufzunehmen und herumzuführen. Doch diese Bitte wird ignoriert.

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und Auggie ist nun ein fester Teil der Klasse. Er knüpft Freundschaften, die ihm auch bei Hänseleien beistehen. Während dieses Schuljahres erlebt der Junge viele prägende Hochs und Tiefs. An Halloween wird er von einem vermeintlichen besten Freund hintergangen, der sagt: «Wenn ich Auggie wäre, würde ich mich umbringen.» August bekommt das Gespräch mit und ein erdrückendes Gefühl von Traurigkeit breitet sich in ihm aus. Dieses Gefühl wird durch ein musikbegleitetes Zusammenkommen aller Kinder auf der Bühne und ein gemeinsames Ausdrücken des Gefühls untermauert. Nach einer aufrichtigen Entschuldigung vertragen sich die beiden wieder. Die heitere Stimmung hält jedoch nicht lange an.

In der nächsten Szene befindet sich die Familie Pullman in tiefer Trauer. Ihre Herzenshündin ist verstorben. Am letzten Schultag erhält Auggie eine besondere Ehrenauszeichnung für seinen ausserordentlichen Mut und sein tiefes Verständnis von Freundschaft.
Die Szenencollage regt zum Reflektieren an und macht uns einmal mehr deutlich: «Was wir machen, erhalten wir zurück.»

 

Kommentar:
Ich war sehr beeindruckt davon, was in nur zwei Monaten möglich ist. Die Schulklasse hat es geschafft, die wichtigsten Botschaften und Emotionen nachhaltig zu vermitteln. Da wäre die einzelnen, kleinen Fehlerchen aufzuzählen wirklich Meckern auf hohem Niveau.

Autorin: Anne Bohrer, Kantonsschule Olten

"Es hat Spass gemacht auf einer richtig grossen Bühne spielen zu dürfen."

Schüler der 5. Klasse aus Zuchwil

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