Neue Märchen
In diesem Theaterstück werden alte Märchen auf den Kopf gestellt: Prinzen sind überflüssig, Frösche retten sich selbst, und die Drachen haben Hunger. Die Klasse hat eigene Märchen erfunden – frech, modern und mit viel Humor. Ein wilder Mix aus Fantasie, Theater und Kreativität.

Gleich zu Beginn erklärte die Theaterpädagogin Manuela Glanzmann in einem ersten Block, worum es in ihrem Unterricht in Vorbereitung der Klasse auf die Schultheaterwoch geht. Sie zeigte Übungen, bei denen sich Kinder durch ein «Hopp hopp hopp» oder ein Zungenbrecher («Uf dr Rapperswiler Brügg stönd drü düri holi läri Röhrli…») aufwärmten. Danach ging’s direkt ins Stück.
In der ersten Märchen-Szene wünschte sich eine einsame Prinzessin endlich einen Ehemann. Ihre Idee: Sie küsst einfach zwei Frösche – vielleicht wird einer ja zum Prinzen. Als sich beide Frösche tatsächlich verwandelten, stellte sich heraus: Der eine war eine Frau, der andere ein Mann – und sie waren ein Paar! Die Prinzessin war sprachlos. Also entschloss sie sich kurzerhand, einen beliebigen anderen Mann zu heiraten. Der König kommentierte das Ganze nur trocken: «Ich habe genug von diesem Affentheater!»
Dann folgte ein Froschrennen. Auf der Bühne traten zwei königliche Hoheiten auf: Königin Mathilda mit ihrem Frosch Maria und König Ungulu Ungulu Ungulu mit seinem Frosch Shakira. Sie wärmten sich auf, das Publikum lachte. Auf das Signal «Achtung, fertig, los!» startete das Rennen. Mathilda gewann - Shakira wurde vom Drachen gefressen. Doch zum Glück stellte sich später heraus: Der Frosch Maria war stark genug um den Drachen auszuschalten.
In der nächsten Szene kamen zwei Hexen auf einem Hexenbesen auf die Bühne, begrüssten den König und verwandelten einen frechen Dieb in einen Esel: «Enemene resel – du bisch jetz en Esel!» Der neue Esel tapste mit grossen Ohren über die Bühne.
Anschliessend wurde der königliche Frosch vermisst. Finderlohn: 1 Million! Leonora und ihre Freundin machten sich auf die Suche – küssten in die Luft («Mua, mua, mua!»), scrollten auf dem Tablet und überlegten, was sie mit dem Geld kaufen würden. Sie fanden den Frosch, doch der verschwand erneut – jemand hatte ihn zu seinem eigenen Vorteil geklaut, um die Million zu kassieren. Frust bei den Prinzessinnen – Lacher beim Publikum.
Und ganz am Ende hiess es: «Rotkäppchen könnt ihr vergessen! Aschenputtel? Nie gehört! Der gestiefelte Kater? Gähn.» Die Klasse verabschiedete sich mit dem Versprechen: «Wir gehen jetzt nach Zuchwil und schreiben dort neue Märchen für euch!»
Kommentar:
In «Neue Märchen» wurde nicht einfach gespielt – es wurde auf den Kopf gestellt, umgedichtet und herzhaft gelacht. Die Klasse bewies Mut, Tempo und eine grosse Portion Fantasie. Ein origineller Auftritt mit Fröschen, Prinzen und ganz viel Selbstironie.
Autorin: Chiara Piscopo, Kantonsschule Solothurn
Fotos: Annik Henseler und Zoe Jurt, Kantonsschule Solothurn
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Schultheaterwoche Solothurn
ein Projekt des Amtes für Kultur und Sport
und der Stiftung Schloss Waldegg
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